Donnerstag, 12. Juni 2014

Rezension zu „300 Tipps, Tricks & Techniken Mosaik“

300 Tipps, Tricks & Techniken Mosaik
Das unentbehrliche Nachschlagewerk mit Antworten auf alle Fragen

(sl). „Mosaiken bilden ein Gleichgewicht aus Handwerkskunst und künstlerischer Sensibilität“, schreibt Autorin Bonnie Fitzgerald in der Einführung zu ihrem Buch „300 Tipps, Tricks & Techniken Mosaik“. Bonnie Fitzgerald muss es wissen, denn die Pädagogin entwirft und gestaltet seit über 25 Jahren Mosaiken und gründete außerdem die preisgekrönte Schule „Maverick Mosaics“, eine Bildungseinrichtung mit Atelier, nahe Washington, DC.

„300 Tipps, Tricks & Techniken Mosaik“ ist sehr übersichtlich gestaltet, hervorragend strukturiert und wendet sich an Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen. Eingeteilt ist „Das unentbehrliche Nachschlagewerk mit Antworten auf alle Fragen“ in fünf Kapitel: Der Abschnitt „Grundausstattung“ nennt alle Materialien, die man für das Arbeiten mit Mosaik benötigt. Bonnie Fitzgerald gibt Tipps, wie man seinen Arbeitsplatz am besten einrichtet, für welche Techniken man welche Untergründe und Klebemittel benötigt und stellt die verschiedenen Werkzeuge vor. In kleinen Infokästen verrät sie Tricks, beispielsweise wie man verhindert, dass Kleber zu schnell eintrocknet.

Im zweiten Kapitel beschreibt Bonnie Fitzgerald „Alles über Mosaiksteine“. Sie stellt die verschiedenen Arten von Steinen vor und beschreibt Fachbegriffe bei der Verlegetechnik von Mosaiken. Hier finden sich auch bereits die ersten Vorlagen für Anfänger, die jeweils in zwei Farbvarianten vorgestellt werden und die sich der Leser aus dem Buch kopieren kann.

Bonnie Fitzgerald führt im dritten Kapitel durch den Prozess der Gestaltung eines eigenen Mosaiks: „Der Entwurf – Ideen und Planung“. Sie nennt Inspirationsquellen ohne zu vergessen, auf Urheberrechte anderer Künstler hinzuweisen, nennt Anregungen zur gelungenen Komposition eines Bildes und verdeutlicht die Grundlagen der Farbtheorie, denn der richtige Umgang mit Farben ist unerlässlich beim Arbeiten mit Mosaiken. Das vierte Kapitel widmet sich den „Setzverfahren“. Bonnie Fitzgerald veranschaulicht kompetent die besten Techniken und ihre Anwendungen und geht auf alle Vor- und Nachteile ein.

Im fünften und letzten Kapitel zeigt Bonnie Fitzgerald „Praktische Anwendungen“. Hier finden sich eine Fülle an Ideen und Anleitungen, Vorlagen sowie Tipps und Tricks. Außerdem stellt die Autorin hier einige Projekte für Draußen vor, wie einen Blumenkasten mit Muschelornamenten. Das Buch endet mit einem Glossar und einer übersichtlichen Liste an Bezugsquellen.

Nur das Ansehen der unzähligen Bilder macht schon sofort Lust auf Mosaik. Das umfangreiche Buch ist mit vielen Schritt-für-Schritt-Fotos illustriert, Farbvariationen und Vorlagen machen Mut, Neues auszuprobieren. Übersichtliche Tabellen, Infokästen und unzählige Hinweise aus der Trickkiste sowie Lösungsvorschläge bei häufig auftretenden Problemen lassen einen das Buch auch im Entstehungsprozess eines Mosaiks immer wieder wie ein Nachschlagewerk zur Hand nehmen. Gut, dass der Verlag da an ein abwischbares und stabiles Cover gedacht hat.

Ob Hobbybastler oder Profikunsthandwerker – jeder, der mit Mosaiken arbeitet, kommt an diesem wirklich wunderbaren Buch nicht vorbei: „300 Tipps, Tricks & Techniken Mosaik“ von Bonnie Fitzgerald darf man getrost auch als Standardwerk bezeichnen.

© Steffani Lehmann von Literaturtipp.com


Bonnie Fitzgerald
300 Tipps, Tricks & Techniken Mosaik
Das unentbehrliche Nachschlagewerk mit Antworten auf alle Fragen
Aus dem Englischen von Zenner Lingua
frechverlag, Stuttgart
ISBN 978-3-7724-5852-1
1. Auflage 2014, 160 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Hardcover gebunden mit Lesebändchen, Format 20 x 20,5 cm.
Preis: € 24,99 (D) / € 24,70 (A) / sFr k. A.



© Copyright by: Literaturtipp.com, Butjadingen.


Mittwoch, 11. Juni 2014

Literaturtipp zum 150. Geburtstag von Richard Strauss

Richard Strauss
Musik der Moderne

(sl). Anlässlich des 150. Geburtstages von Richard Strauss am 11. Juni 2014 erscheint von einem der führenden Musikwissenschaftler der Gegenwart, Laurenz Lütteken, eine neue Biografie über den Komponisten: „Richard Strauss – Musik der Moderne“.

Richard Strauss gilt als Fremdkörper in der Musik des 20. Jahrhunderts: Die einen subsumieren ihn unter dem Stichwort „Spätromantik“, die anderen erblicken in ihm einen Verräter an der Moderne oder auch einen durch sein Verhalten im Nationalsozialismus diskreditierten Opportunisten. Zugleich jedoch ist seine Musik in den letzten Jahren auf erstaunliche Weise in das Repertoire der Opernhäuser und Orchester zurückgekehrt – weit über „Elektra“ oder den „Rosenkavalier“ hinaus.
Als Mensch blieb Strauss unnahbar. Mit Äußerungen zu seinem Werk und zu seinem Leben hielt er sich extrem zurück. Als einer der wenigen bedeutenden Komponisten verzichtete er zudem auf die Ausbildung von Schülern oder die Versammlung von „Jüngern“. So existiert lediglich eine Fülle von Anekdoten über ihn.
Autor Laurenz Lütteken nähert sich dem großen Komponisten in „Richard Strauss – Musik der Moderne“ endlich einmal fernab der Klischees an und leistet dabei Pionierarbeit: Er zeigt Strauss als Verkörperung seiner Zeit, der Moderne, und eröffnet somit einen neuen Zugang zum Verständnis seines Werks und seines Lebens.


Laurenz Lütteken
Richard Strauss
Musik der Moderne
Philipp Reclam jun. Verlag, Ditzingen
ISBN 978-3-15-010973-1
1. Auflage 2014, 319 Seiten, mit 17 Abbildungen, Hardcover gebunden mit Schutzumschlag, Format 12,2 x 19,5 cm.
Preis: € 29,95 (D) / € 30,80 (A) / sFr 40,90



© Copyright by: Literaturtipp.com, Butjadingen.


Rezension zu „Die Schweden sind keine Holländer…“

„Die Schweden sind keine Holländer…“
Das große Fußballzitate-Quiz

(sl). Deutschland ist im Fußballfieber, nicht nur wegen der Weltmeisterschaft in Brasilien, sondern generell irgendwie immer. Ob Bundesliga oder internationale Wettbewerbe, es gibt zu jeder Zeit einen Grund, Fußball zu leben. Nun kann man Fußball auch „spielen“: „,Die Schweden sind keine Holländer…’ – Das große Fußballzitate-Quiz“.

In dem Taschenbuch befinden sich bekannte und unbekannte, lustige und legendäre Aussagen rund um das Thema Fußball, die es der richtigen Person zuzuordnen gilt. Beispiel: Dass „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“ von Andi Brehme stammt, dürften die meisten wissen, aber wer hat „Was soll ich mit den Spieler reden, ich bin doch kein Pfarrer.“ gesagt? A: Alex Ferguson; B: Werner Lorant; C: Roy Hodgson; D: Udo Lattek? Die Lösung verbirgt sich unten auf der jeweiligen Seite in einem kleinen Fußball – es war übrigens B. Etliche Zitate sind zum Schreien komisch, wie „Da kam das Elfmeterschießen. Wir hatten alle die Hosen voll, aber bei mir lief’s ganz flüssig.“ (Paul Breitner), andere schon fast legendär, wie „I hope, we have a little bit lucky“ (Lothar Matthäus), und einige ganz aktuell, wie „Das einzige, was Guardiola mit den Bayern noch gewinnen kann, ist der Eurovision Song Contest“ (Erik Meijer). Ein paar bekannte Zitate vermisst man auch, beispielsweise „Fußball ist wie Schach nur ohne Würfel“ von Poldi, das leider keinen Einzug in die umfangreiche und mit kleinen Fußballvignetten illustrierte Sammlung erhalten hat. Aber man kann es gerade beim Fußball eben nicht allen recht machen.

Eine runde Sache für echte Fußballkenner: Wer noch nach einem passenden Mitbringsel zum Fußballgucken bei Freunden oder nach kurzweiliger Abwechslung für die Halbzeitpause sucht, dem sei „,Die Schweden sind keine Holländer…’ – Das große Fußballzitate-Quiz“ empfohlen!

© Steffani Lehmann von Literaturtipp.com


„Die Schweden sind keine Holländer…“
Das große Fußballzitate-Quiz
Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main
ISBN 978-3-596-19855-9
Originalausgabe, 1. Auflage 2014, 224 Seiten, Taschenbuch.
Preis: € 8,99 (D) / € 9,30 (A) / sFr 13,50




© Copyright by: Literaturtipp.com, Butjadingen.


Freitag, 6. Juni 2014

Rezension zu „Der Ghostwriter“

Der Ghostwriter
Eine Novelle über Liebe und Lüge, Ehrgeiz und Erfolg

(sl). Herman Banks steht auf der Erfolgsseite: Von einer Tante, die er nie gesehen hat und nur den Namen kennt, erbt er 6.000 Dollar und macht daraus im Laufe von nur wenigen Jahren ein Vermögen. Mit 54 Jahren ist er eine Legende in der amerikanischen Geschäftswelt und gilt als Finanz- und Medienmogul auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Er besitzt Immobilien an der New Yorker Upper East Side und in fünf verschiedenen Ländern sowie eine Karibikinsel, er wird als potentieller Präsidentschaftskandidat gehandelt – und trotzdem plagt ihn etwas: Es ist nicht die Affäre, die seine deutlich jüngere und erst vor kurzem geheiratete Frau Amber mit ihrem Personal Trainer hat, es ist der unbändige und tief verwurzelte Wunsch, den perfekten Roman zu schreiben. Also bricht Herman in New York alle Brücken ab, kauft ohne die Zustimmung seiner Frau ein Haus in England und macht sich mit Amber auf, seinen Lebenstraum zu erfüllen.

Das Haus namens „Burns’ Estate“, das völlig abgeschieden in der Nähe von Litherly liegt, ist nicht irgendein x-beliebiges Gebäude, es ist das Anwesen von Hermans Lieblingsschriftsteller Gregory Burns, in dem dieser seinen letzten und besten Roman geschrieben hat. Herman hat das Glück, das Haus, das jahrelang als Museum genutzt wurde, mit nahezu allen alten Möbeln zu erwerben, vor allem aber mit dem Schreibzimmer im Originalzustand und der darin befindlichen Schreibmaschinensammlung, auf der Gregory Burns einst seinen Roman „Der Erlöser“ schrieb.

Herman und Amber versuchen, sich in „Burns’ Estate“ einzuleben, aber der schwelende Konflikt zwischen dem Paar um Ambers Affäre und Hermans ständiges Misstrauen ist eine tickende Zeitbombe. Amber leidet unter der Abgeschiedenheit, Herman unter einer Schreibblockade. Um ihrem Mann eine Freude zu machen, schenkt Amber ihm eine Uhr, die er in seinem Schreibzimmer liegen lässt. Am nächsten Morgen ist die Uhr verschwunden. Als die neugierige Maklerin, die hin und wieder auf dem Anwesen auftaucht, deswegen die Polizei vorbeischickt, entdeckt diese in Hermans Schreibzimmer mehrere Seiten eines Manuskriptes – die er jedoch nicht geschrieben hat. Am nächsten Tag fehlen im Haus sämtliche schweren Kronleuchter – und ein weiterer Stapel von Hermans Roman „Der Erlöste“ liegt fertig getippt neben der Schreibmaschine…

Cecelia Ahern legt mit „Der Ghostwriter“ ihre erste Novelle vor. Gelungen ist ihr ein kleines literarisches Werk über Liebe und Lüge, Ehrgeiz und Erfolg, das den Leser immer mehr mit seiner Spannung gefangen nimmt und einen das Buch nicht aus der Hand legen lässt. Die zeitlose Geschichte beginnt wie ein Liebesroman, dann mischt Cecelia Ahern Crime-Elemente hinzu, um ab der Hälfte des Buches immer mystischer zu werden. Die Seiten des getippten Romans sind mit Schreibmaschinenschrift gedruckt, jedoch wirkt die Mischung zwischen der Novelle und den Auszügen des entstehenden Romans von Herman Banks nicht stimmig. Nachvollziehbar beschreibt die Bestellerautorin die Eheprobleme zwischen Herman und Amber, greifbar ist die Verzweiflung der jungen Ehefrau, als sich Herman immer mehr unter den unheimlichen und unerklärlichen Ereignissen in dem Haus verändert. Zwar wird die Auflösung nicht alle Leser zufrieden stimmen und manchen fragend zurück lassen, trotzdem ist „Der Ghostwriter“, aus dem Englischen von Christine Strüh übersetzt, unterhaltsam und lesenswert für alle, die sich die Frage stellen, wie weit sie für den eigenen Erfolg gehen würden.

Wenn Sie sich schon mal mit dem Wunsch befasst haben, selbst den perfekten Roman zu schreiben, sollten Sie „Der Ghostwriter“ auf jeden Fall lesen – Sie werden ihr Buchprojekt danach gründlich überdenken…

© Steffani Lehmann von Literaturtipp.com


Cecelia Ahern
Der Ghostwriter
Novelle
Aus dem Englischen von Christine Strüh
Krüger Verlag, Frankfurt am Main
ISBN 978-3-8105-0154-7
1. Auflage 2014, 160 Seiten, Hardcover gebunden mit Schutzumschlag.
Preis: € 12,99 (D) / € 13,40 (A) / sFr 18,90



© Copyright by: Literaturtipp.com, Butjadingen.